Fridays for Math – Math for Future

Durchgeführt von: Thomas D´Henin, Dr. Pauline Linke

Oberschule an der Helgolanderstraße, Bremen; Stadtteilschule Rissen, Hamburg

Koordinaten

Klassenstufe:
5. bis 6. Klasse
Thematische Einordnung:
Größen, Stochastik, Proportionalität
Zeitbedarf:
8 bis 10 Unterrichtsstunden
Kooperationen mit anderen Fächern (möglich):
Erdkunde/Geographie, Biologie, Ethik, Physik/Chemie
(Außerschulische) Lernorte:
Science Center, Alfred-Wegener-Institut für Polarforschung etc.

„Fridays for Future“ hat den Klimawandel in die Schlagzeilen gebracht und die Kinder in den Schulen aktiv werden lassen. Das Thema Klima hat die Kinder emotional sehr bewegt und in den Berichterstattungen wurden oftmals Zahlen zitiert und Größenverhältnisse genannt. Aus dem Interesse der Kinder und der Mathematisierung des Themas ist die Idee entstanden, die Kinder sich mit dem Thema "Klima" forschend und mathematisch beschäftigen zu lassen. Es ging auch darum, die mögliche Selbstwirksamkeit der Kinder sichtbar zu machen: "Was kann ICH machen, und was bringt das?"

Wie viel Müll produzieren wir?

Wie groß sind die Eisflächen auf der Welt?

Wie verändern sich die Temperaturen?

Wie viel Plastikmüll können wir einsparen?

Wie viel CO2 können wir auf unserem Schulweg einsparen?

Wie viel CO2 wird pro Jahr von einem Flugzeug erzeugt?

Wie verändert sich die Bienenpopulation und welche Auswirkungen hat das auf unser Klima?

Was bringt es, 100g Fleisch pro Woche weniger zu essen?

Mathematik weiterdenken

  • Kooperation mit anderen Fächern: Es konnte mit dem Fach Erdkunde/Geographie zusammengearbeitet werden genauso wie mit Biologie

Lernprozesse individualisieren

  • Durch den Projektcharakter und die verschiedenen Anknüpfungspunkte an das Thema gelingt eine innere Differenzierung. Die Aufgabestellung an sich ist schon selbstdifferenzierend, da sich die Kinder je nach Interesse und Leistungsstand mit „ihrem“ Thema beschäftigen.

Mit Forscherfragen arbeiten

  • Wie viel Müll produzieren wir?

  • Wie groß sind die Eisflächen auf der Welt?

  • Wie verändern sich die Temperaturen?

  • Wie viel Plastikmüll können wir einsparen?

  • Wie viel CO2 können wir auf unserem Schulweg einsparen?

  • Wie viel CO2 wird pro Jahr von einem Flugzeug erzeugt?

  • Wie verändert sich die Bienenpopulation und welche Auswirkungen hat das auf unser Klima?

  • Was bringt es, 100g Fleisch pro Woche weniger zu essen?

Mathematik sichtbar machen

  • Die Kinder sollten ein selbst gewähltes Produkt, z. B. Erklärvideo, Präsentation, Plakat, Interview,oder  Padlet produzieren.

  • Eigene Diagramme von selbst recherchierten Daten wurden erstellt.

  • Große Zahlen und Anzahlen wurden dargestellt.

  • Direkte Proportionalität wurde genutzt, um CO2- Verbrauch für das ganze Jahr zu berechnen.

  • Der Meeresspiegel auf der Erde steigt um 65m, wenn alles Eis weg ist.

Leistungen beurteilen

  • Grundsätzlich wurde während der gesamten Mathe.Forscher-Aktivität formatives Feedback gegeben.

  • Am Ende des Prozesses, als das Produkt präsentiert wurde, gab es ein Peer-Feedback nach den gemeinsam erarbeiteten Regeln.

Es ist besonders gelungen, aufzuzeigen wie Mathematik dabei hilft, Fakten zu ordnen und zu verstehen. Die Kinder haben sich Anregungen geholt aus dem Buch „Das Klima Buch - Alles was man wissen muss in 50 Grafiken“ von Ester Gozalla.

Mögliche Videos als Input für den Unterricht:

https://youtu.be/vGNuFdXMmAo

https://youtu.be/Ds4HxRif8dA

https://youtu.be/E1ZC0FT8z24

Das sagen die Lehrkräfte dazu

  • Wichtig war, darauf zu achten, wie die Kinder Fakten zum Klima mit mathematischen Mitteln darstellen können. Die Kinder sind intrinsisch motiviert, sich mit dem Klimawandel zu beschäftigen. Es lohnt sich, diese Motivation zu nutzen und umzuwandeln in die Beschäftigung mit mathematischen Inhalten zu diesem Thema.

Das sagen die Lernenden dazu

  • Dürfen wir in der Pause noch weiter arbeiten?

  • Wann haben wir endlich wieder Mathe, damit wir weiter rechnen können?

Das Projekt „Fridays für Math and Math for Future“ ist wunderbar geeignet, um die Mathematik der Größen zu üben und nebenbei die Mathematical literacy weiter zu entwickeln. Die Kinder werden über das Thema Klima motiviert, sich mit den verschiedenen Dimensionen von Größen auseinanderzusetzen. Die selbst recherchierten Daten werden dabei altersgerecht in Diagramme und Schaubilder umgesetzt. So gelingt es den Kindern, ihre Erkenntnisse über den Klimawandel mit Mathematik zu veranschaulichen. Des Weiteren entwickeln sie ein Gefühl dafür, wie man mit Informationen und Daten aus dem Internet umgeht und diese Informationen andererseits auch auf Glaubwürdigkeit überprüft.  Es steckt also sehr viel Mathematik im Klimawandel.